Gesundheit/Health

Gesundheit/Health



Die Thematik der Gesundheit ist ein sehr wichtiges Thema, das nicht nur den Züchter, sondern auch ganz allgemein dem zukünftigen Tierbesitzer an allererster Stelle stehen sollte. Natürlich legt der Züchter den Grundstein für eine gesunde und wesensstarke Verbindung, indem er die Elterntiere untersuchen und damit genetische Vorerkrankungen gar nicht erst in die Zucht eindringen lässt, dennoch sollte sich jeder Hundehalter über mögliche Krankheiten und besonders über genetisch vererbbare Erkrankungen, die bei der auserwählten Rasse auftreten können, ausgiebig informieren. Aus diesem Grund möchten wir hier die Krankheitsbilder vorstellen, die beim Samojeden auftreten können, jedoch nicht rassetypisch sind. 

 

Hüftdysplasie (HD) 

 

Die Hüftdysplasie, auch HD genannt, kann zum einen genetisch von den Elterntieren an die Welpen weitergegeben werden, zum anderen aber können auch externe Faktoren, wie beispielsweise rutschige Böden, Treppensteigen, hohe Sprünge, falsche Ernährung oder allgemeine Überlastungen die Hüfte stark und vor allem ein Leben lang schädigen. 

Erkrankte Hunde haben - je nach HD-Grad - starke Schmerzen, sind in ihrer Bewegung deutlich eingeschränkt und - eventuell durchführbare - Operationen sind mit erheblichen Kosten und vor allem mit einem langen Leidens- und Genesungsweg verbunden. 


Der Grad der Hüftdysplasie ist danach zu beurteilen, wie formgenau der Oberschenkelkopf in der Hüftgelenkspfanne liegt. Eine „schlechte Formgebung […] führt zu [...] unregelmäßigen Abnutzungen im Hüftgelenk und ruft schmerzhafte Beschwerden und Lahmheit hervor. [Mithilfe des Einsatzes von Röntgenstrahlen,] erflogt […] die Klassifizierung in folgenden Stufen […]:


·      HD-frei = 0 oder A

·      HD-Verdacht (Übergangsform) = 1 oder B

·      HD-leicht = 2 oder C

·      HD-mittel = 3 oder D

·      HD-schwer = 4 oder E (Dr. Friedmar Krautwurst: Praktische Genetik für Hundezüchter, Mühlenbach/Eifel, 2002, S. 157 ff.)



Die HD-Untersuchung ist in Deutschland Pflicht und hat eine sorgfältige Auswahl der Zuchttiere zur Folge. Ein Züchter sollte immer die Genetik der Vorfahren beachten, denn auch wenn die Elterntiere A- oder B-Hüfte aufweisen, können sich schlechte HD-Grade der Vorfahren durchsetzen und negativ auf die Nachzucht auswirken



Ellbogendysplasie (ED)

 

Die Ellbogendysplasie, auch ED genannt, ist eine fehlerhafte Gelenkentwicklung und tritt im „4. und 5. Lebensmonat auf. Die Erkrankung führt zur Lahmheit, die in schweren Fällen lebenslang anhalten kann. […] Die gelenkbildenden Knochen wachsen ungleichmäßig, dabei kommt es zur Überlastung exponierter Stellen im Gelenk, zu Schädigungen und Ablösungen von Knorpel- oder Knochenteilchen und zur Bildung von Athrose.“ (Krautwurst: Praktische Genetik, S. 164).


Der Grad der Ellenbogendysplasie ist danach zu beurteilen, wie formgenau die Gelenkknochen aufeinanderliegen. Mithilfe von Röntgenstrahlen kann auch hier einer der folgenden Grade bestimmt werden: 


·      ED 0 = Normal /ED frei

·      ED 1 = geringgradige Athrose

·      ED 2 = mittelgradige Athrose

·      ED 3 = schwergradige Athrose


Goniodysplasie (Gonio)

 

Für die Zuchtfreigabe muss auch eine Augenuntersuchung gemäß der ECOV Bestimmungen vorliegen. Leider gehört zur regulären Untersuchung nicht die Überprüfung des Kammerwinkels bzw. dessen Öffnungsgrad, mittels derer man überprüfen kann, ob der Hund an der sogenannten Goniodysplasie, auch Grüner Star oder Glaukom genannt, erkrankt ist. "Ein Glaukom ist fast immer eine hochakute, für das Tier sehr schmerzhafte Erkrankung, die sich im Extremfall innerhalb von Stunden entwickeln kann." (SSV Kurier 3-2016. S. 11)


Ein verengtes, stark verengtes oder gar geschlossenes 'Ligamentum pectinatum‘ [Trabelkelgerüst] gilt als fehlerhafte Bildung im inneren Auge und wird folglich als Goniodysplasie bezeichnet. Das Trabelkelgerüst stellt eine Verbindung zwischen der Iris und der Hornhaut her und sorgt im gesunden Zustand für den regelmäßigen Ablauf des Kammerwassers. Das im Augapfel dauerhaft gebildete Kammerwasser kann dagegen bei der Gonio - je nach Grad der Erkrankung - nicht mehr abfließen und verursacht so einen erhöhten Augeninnendruck. Der Augendruck kann massiv ansteigen, das betroffene Auge ist stark gerötet und deutlich vergrößert. Es kommt rasch zur bleibenden Erblindung. Im schlimmsten Fall kann eine Entfernung des Auges notwendig sein, um das Leben des Hundes zu retten.“ (SSV Kurier 3-2016. S. 11)


Folgende Anomaliegrade können ermittelt werden.


·      < 25 % - offen - Fibrae latae   

·      25% - 50% - verengt – Laminae

·      > 50% - starke verengt bis geschlossen - Occlusio 


Ein offenes Trabelkelgerüst. Man kann die feinen Fäden zwischen der Iris und der Hornhaut erkennen über die das Kammerwasser gut ablaufen kann.

Ein vollständig geschlossenes Trabelkelgerüst. Der Bereich zwischen Iris und Hornhaut ist vollständig geschlossen und stellt sich durch die dicke braune Linie dar.

Epilepsie

 

Die Epilepsie (Fallsucht) ist eine „Störung des Zentralen Nervensystems mit einer vorübergehenden Entladung von Neuronengruppen […] des Gehirns [...]. Der Anfall äußert sich [...] als Krampf, in motorischen Störungen, Muskelkrämpfen, Muskelzuckungen, Bewusstseins- und Verhaltensstörungen, Kot- und Urinabsatz.“ (Krautwurst: Praktische Genetik, S. 173).


Die Vererbungsart ist äußerst komplex und auf wissenschaftlichem Stand noch minder erforscht, weshalb ich mir nicht anmaße eine Aussage über Auslöser und Anzahl oder Art der Erbfaktoren zu machen. Bekannt ist aber, dass Epilepsie autosomal-rezessiv vererbt wird und folglich nicht jeder Hund - der ein genetischer Träger dieser Krankheit ist - auch sichtbare oder beeinträchtigende Anfälle erleidet. Ein gesund erscheinender Hund kann folglich Träger der Krankheit sein. Tritt die Krankheit nun bei einem Hund aktiv in Erscheinung, sollte die genetische Linie vollständig aus der Zucht genommen werden da nicht sicher nachvollzogen werden kann, welche Blutlinie tatsächlich als Träger der Krankheit zu identifizieren ist. 


Unterschieden werden kann die sogenannte primäre/idiopatische Epilepsie von der sekundären/unechten Epilepsie. Ausgehend vom aktuellen Wissenschaftsstand gilt die primäre Epilepsie als erblich, die sekundäre Epilepsie dagegen scheint u.a. eine Art Nebenerzeugnis von krankhaften Erscheinungen wie Tumoren, Entzündungen, Infektionen, Stoffwechselstörungen, Vergiftungen oder anderweitigen Faktoren zu sein.


In English pleas ^^

The subject of health is a very important issue that should be the top priority not only for breeders, but also for the future pet owner in general. At the very first step the breeder sets the foundation for a healthy and strong connection by examining the parent animals and thus preventing previous genetic diseases from entering the breed in the first place. But every dog ​​owner should inform themselves about possible diseases and especially about genetically hereditary diseases that affect the selected breed extensively. For this reason we would like to present the diseases that can occur  the Samoyed, but are not typical for the breed.

 

Hip dysplasia (HD)

 

Hip dysplasia can be given genetically from the parents to the puppies, but also external factors like slippery floor, climbing stairs, high jumps, improper nutrition or general overloading of the hips can produce damages for a lifetime.

Depending on the degree of HD, sick dogs have a lot pain, are significantly restricted in their movement and possible operations are associated with considerable costs and, above all, a long path of suffering and recovery.


The degree of hip dysplasia can be judged according to how precisely the femoral head lies in the acetabulum. A bad shape leads to irregular wear in the hip joint and causes painful discomfort and lameness. With the help of the use of X-rays, the classification is carried out in the following stages:


  • HD-free = 0 or A
  • HD suspicion (transitional form) = 1 or B
  • HD-easy = 2 or C
  • HD-medium = 3 or D
  • HD-difficult = 4 or E (Original text by Dr. Friedmar Krautwurst: Practical Genetics for Dog Breeders, Mühlenbach / Eifel, 2002, p. 157 ff.)


The HD examination is a must have in germany and following to that is a careful selection of the breeding animals. A breeder should always pay attention to the genetic ancestors because even if the parents have A or B hips, worse HD grades can prevail and harm the common generations.


Elbow dysplasia (ED)

 

Elbow dysplasia, also known as ED, is a defective joint development and is formed in the 4th and 5th month of life. The disease leads to lameness, which in the worst cases can last for life. The joint-forming bones grow unevenly, overloading exposed areas in the joint, damage and detachment of cartilage or bone particles and the formation of athrosis. (Original by Krautwurst: Praktische Genetik, p. 164).


The degree of elbow dysplasia can be judged according to how precisely the joint bones lie on top of the other bone. X-rays can also be used to determine one of the following degrees:


  • ED 0 = normal / ED free
  • ED 1 = low grade athrosis
  • ED 2 = moderate athrosis
  • ED 3 = severe athrosis


Goniodysplasia (Gonio)

 

An eye examination according to the ECOV regulations must also be available for breeding approval. Unfortunately the regular examination does not include checking the angle of the chamber or the degree of opening, by which we can check whether the dog is suffering from so-called goniodysplasia (glaucoma) or not. Glaucoma is almost a highly acute disease that is very painful for the animal and, in extreme cases, can develop within hours. (Original text by SSV Kurier 3-2016. P. 11)


A narrowed, severely narrowed or even closed 'ligamentum pectinatum ‘ [trabecular structure] is considered to be a deformed formation in the inner eye and is therefore referred as goniodysplasia. The aqueous humor, which is permanently formed in the eyeball, can not longer drain and this is causing increased intraocular pressure. Responsible for this is a pathological change in the trabecular structure that creates the connection between the iris and the cornea.

The eye pressure can rise massively, the affected eye is very red and significantly enlarged. Permanent blindness occurs quickly. In the worst case it may be necessary to remove the eye to save the dog's life. ”(Original text by SSV Kurier 3-2016. P. 11)

The following degrees of anomaly can be determined.


  • <25% - open - fibrae latae
  • 25% - 50% - narrowed - laminae
  • > 50% - strong constricted to closed - occlusion

An open trabecular structure. You can see the fine threads between the iris and the cornea through which the aqueous humor can drain off.


A completely closed trabecular structure. The area between the iris and cornea is completely closed and is represented by the thick brown line.

Epilepsy

 

Epilepsy is a disorder of the central nervous system with a temporary discharge of neurons in the brain. The seizure manifests itself as a cramp, in motor disorders, muscle cramps, muscle twitching, disorders of consciousness and behavior, defecation and urination.” (Original text byKrautwurst: Praktische Genetik, p. 173)


The type of inheritance is extremely complex and is scientifically not enough explored, which is why I do not presume to make a statement about the trigger and the number or type of hereditary factors. But it is known that epilepsy can be inherited in an autosomal recessive manner and so a dog that appears healthy can be a carrier of the disease. So if the disease occurs by a dog, the genetic line should be completely eliminated from breeding, as it is not possible to determine which blood line is actually identified as the carrier of the disease.


A distinction can be made between so-called primary/idiopathic epilepsy and secondary/spurious epilepsy. Based on the current state of science, primary epilepsy is considered hereditary, while secondary epilepsy appears to be a kind of by-product of pathological phenomena such as tumors, inflammations, infections, metabolic disorders, poisoning or other factors.


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